Jahreskonzert – Film und Fantasy

Mit langanhaltendem Applaus empfing das klatschfreudige Germeringer Publikum das etwa 60-köpfige Hauptorchester des Sinfonischen Blasorchesters Germering e. V. zu seinem Jahreskonzert unter dem Motto “Film und Fantasy”.

Der ideale Einstieg für ein hochmotiviertes Laienorchester unter seinem neuen Dirigenten Rick Peperkamp, der zu fordern und zu fördern
weiß. Er animierte sein Orchester zu musikalischen Höhenflügen und nahm das Publikum mit auf eine Reise der Phantasie – zunächst durch “Atlantis”. Dieses Werk in vier Sätzen von V. F. Safranek führte von der Nachtstimmung über eine Gavotte bis hin zu einem Liebesgesang und
gipfelte in der Dramatik des Untergangs – klanggewaltig umgesetzt durch das Orchester unter der präzisen Führung seines Dirigenten, der dabei vollen Körpereinsatz zeigte.

Grandios war die Welturaufführung von Peperkamps selbst komponiertem Stück “Megalodon” (griech. für Riesen-Zahn). Der gebürtige Niederländer und Wahlmünchner hat Blasmusik im Blut – wie er auch in seiner launigen Begrüßung erläuterte. Inspiration für dieses Musikstück bot ihm der
Anblick eines Riesenkiefers eines urzeitlichen Monsterhais. Demgemäß überschlugen sich diebmusikalischen Drohgebärden in dem aufgepeitschten Orchester-Meer. Tosender Applaus und Bravo-Rufe folgten diesem Ur-Ereignis.

Mit “Quintessenza” von Johan de Meij (*1953) wurde das Publikum nach der Eröffnungsfanfare wieder in etwas ruhigere Gewässer gelenkt mit lyrischen Motiven im Mittelteil und spielerisch leichten Variation des Anfangsthemas im Finale. Frenetischer Beifall!

Nach der Pause trat mit dem Jugendorchester der hoffnungsvolle Nachwuchs unter der Leitung von Florian Kruse auf die Bühne und versetzte das Publikum mit “Yin Yang Serenade” in abendliche Stimmung, die dann zwar kurz gefror mit “FROZEN” – einem Musikstück von Kristen Anderson-Lopez nach einem Märchen von Christian Anderson “Die Schneekönigin”. Diesen Eispanzer knackten dann die Blockflöten-Zwerge aus dem SBO und der Kleinfeldschule. Sie erhielten einen Riesen-Applaus für ihren gemeinsam mit dem Jugendorchester vorgetragenen “Irish Dream”.

Zum Abschluss trat noch einmal das Hauptorchester des SBO auf und entführte in die Zauberwelt der Hobbits, Orks und Elfen mit der Filmmusik der Trilogie “Der Herr der Ringe”. Die Flötistin Kerstin Gottschling gab dem Publikum den notwendigen Einblick in die Handlung und die Leitmotive dieser sinfonischen Fassung, darin ein Solopart des Englischhorns, ergreifend gespielt von Julika Auer.
Lautgewaltig und ausdrucksstark lieferten die Bläser unter hoher Konzentration eine großartige Leistung – unterstützt von Harfe und Kontrabass sowie einer ganzen Reihe von Schlagwerkern, bereichert um ein Stück Eisenbahnschiene, das entsprechend mit einem Vorschlaghammer bearbeitet wurde. Der verdiente donnernde Beifall wurde belohnt mit einer Zugabe, die kaum steigerungsfähig scheint: das Finale von „Lone Ranger“ – ein musikalisches Zitat auf den Husarenritt als temperamentvoller Rausschmeißer mit Pauken und Trompeten – weiter so!!!

(Text: K. Zwirlein)

Konzertprogramm

Jugendorchester
Yin Yang SerenadeJacob de Haan (*1959)
Music from FrozenKristen Anderson-Lopez (*1972) Robert Lopez (*1975)
arr. Johnnie Vinson
Irish DreamKurt Gäbele (*1953)
Gemeinsam mit den Blockflötenschüler:innen
Hauptorchester
Atlantis
1. Nocturne and Morning Hymn of Praise
2. A Court Function
3. I Love Thee (The Prince and Aana)
4. The Destruction of Atlantis
Vincent Frank Safranek (1867 – 1955)
Megalodon – The Super SharkRick Peperkamp (*1989)
Uraufführung
La Quintessenza
1. Introduzione
2. Capriccio
3. Arioso
4. Alla Marcia
5. Finale
Johan de Meij (*1953)
Herr der Ringe – Trilogie
1. Die Gefährten
2. Die zwei Türme
3. Die Rückkehr des Königs
Howard Shore (*1946)
arr. Victor Lopez, Jerry Brubaker, Rick Peperkamp